Wie kann ich meine Zuckersucht bekämpfen?

Heute widmen wir uns dem brennenden Thema: Zuckersucht. Hast du jemals diese unbändige Lust auf etwas Süßes verspürt, obwohl du eigentlich schon satt bist? Kämpfst du regelmäßig mit dem Wunsch, deinem Zuckerkonsum Einhalt zu gebieten, nur um dann doch wieder zur Schokolade oder den Keksen zu greifen? Wenn ja, bist du nicht allein. In diesem Artikel wollen wir uns anschauen, wie du deine Zuckersucht bekämpfen kannst, welche Rolle Bitterstoffe dabei spielen können und ob Hypnose eine geeignete Unterstützung bieten könnte.

Warum ist Zucker so süchtig machend?

Bevor wir uns den Methoden zuwenden, wie man eine Zuckersucht bekämpfen kann, müssen wir verstehen, warum Zucker so süchtig macht. Zucker kann unser Gehirn dazu veranlassen, das Glückshormon Dopamin auszuschütten. Das führt dazu, dass wir uns kurzfristig besser und glücklicher fühlen. Allerdings kommt es dadurch auch dazu, dass wir immer mehr Zucker brauchen, um dieses Glücksgefühl zu erzeugen – eine klassische Spirale der Sucht.

Generell sprechen wir aber nicht nur vom Zucker an sich, sondern auch an die Lust nach Süßen(-Geschmack).

„Ich esse nicht viel Zucker“

Zucker ist auch leider heutzutage in 80% der Produkte, die du im Supermarkt findest. Hier findest du einige Beispiele:

• Standard Marmelade (1 Esslöffel = 12g Zucker)
• Standard Joghurt (1 Becher = 17g Zucker)
• Gesüßter Tee (250ml = 22g Zucker)
• Fertigsuppe (1 Portion = 10g Zucker)
• Müsli (1 Portion = 16g Zucker)
• Ketchup (2 Esslöffel = 8g Zucker)
• Salatsoße (2 Esslöffel = 7g Zucker)

Was bringt es mir zuckerfrei zu Leben?

Das Zucker nicht gesund ist, weiß wahrscheinlich jeder. Hierbei sprechen wir aber nicht von dem natürlichen Zucker aus Früchten, sondern von Industriezucker. Dieser macht folgendes:

• Macht dick
• Führt zu Blutzucker- und Insulin-Schwankungen
• Kann Hormonhaushalt durcheinander bringen
• Führt zu unreiner Haut / Pickel
• Zerstört Darmflora (Darm = Schaltzentrale unseres Immunsystems)
• Macht süchtig
• Zerstört Zähne und Skelett
• Übersäuert den Körper
• Nimmt Einfluss auf die Psyche
• Kann zu Demenz und Intelligenzminderung führen

Was passiert bei einem Zuckerentzug?

Entzugserscheinungen sind ein häufiges Phänomen bei einem Zuckerentzug und machen den Prozess oft schwieriger, als wir es uns wünschen würden. Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, körperliche Schwäche und Heißhunger auf Süßes sind nur einige der Symptome, die auftreten können. Diese Symptome können beängstigend sein, sind aber normal und ein Zeichen dafür, dass dein Körper dabei ist, sich von der Zuckersucht zu lösen.

Zeichen, dass der Körper süchtig nach Zucker ist

In der Regel weißt du selber, ob du süchtig nach Zucker bist. Wenn dir einige oder alle der folgenden Dinge bekannt vorkommen, kannst du dir aber sicher sein.

• Das Gefühl man müsste den ganzen Tag essen oder snacken
• Sehr viel Obst essen / Fruchtsäfte trinken
• Viel Kaffee
• Häufige Lust auf alkoholische Zuckergetränke
• Chronisch gestresst
• Zuckerlust nach Mahlzeiten
• Der Hunger kommt richtig plötzlich
• Lust auf Kohlenhydrate schon morgens (oder Spät-Nachts)
• Die Lust wird stärker, je länger der Zeitraum ohne

Wie kann ich meine Zuckersucht bekämpfen?

Zuckersucht bekämpfen erfordert Geduld und Durchhaltevermögen. Es geht nicht darum, von heute auf morgen radikal alle Zuckerquellen aus deiner Diät zu streichen. Vielmehr geht es darum, schrittweise Änderungen in deinem Lebensstil vorzunehmen. Und wie zuvor schon geschrieben, sprechen wir hier auch von der Entwöhnung von dem süßen Geschmack.

Generell solltest du aber weniger darüber nachdenken wie du es machst, sondern es machen.

Verstehe deinen Zuckerkonsum

Der erste Schritt zur Bekämpfung der Zuckersucht besteht darin, deinen Zuckerkonsum zu verstehen. Wann und warum greifst du zu zuckerhaltigen Speisen und Getränken? Ist es Langeweile, Stress oder Gewohnheit? Häufig ist es auch einfach nur die Langeweile bzw. Gewohnheit. Wir liegen abends auf dem Sofa und da gehört das doch dazu – oder? Wenn du also Heißhunger hast, kann hier z.B. Bewegung (um die Gewohnheit zu brechen) schon einen großen Teil des Erfolgs ausmachen – denn snackt bei einem Spaziergang?

Mach dir dabei auch bewusst, dass du mit Willenskraft hier weiter kommst.

Zucker und das Verlangen nach dem süßen Geschmack sind so gemacht, dass es süchtig macht.

Führe eine zuckerarme Diät ein

Zucker findet sich in vielen verarbeiteten Lebensmitteln – oft dort, wo wir ihn nicht vermuten. Lese Lebensmitteletiketten und achte auf versteckten Zucker. Versuche, mehr natürliche, unverarbeitete Lebensmittel zu essen und trinke Wasser anstelle von zuckerhaltigen Getränken.

Junkfood aus seiner Ernährung rauszustreichen ist mit der effektivste Weg (nebenbei ist es auch mit der beste Fat-Burner).

Da Willenskraft alleine nicht hilft, ist die einzige Möglichkeit solche Produkte gar nicht im Haus zu haben. Zumindest so lange, bis du nicht mehr abhängig bist.

Achte auf deinen Fruchtzucker-Konsum

Obwohl Fruchtzucker natürlich ist, kann ein hoher Konsum zu Problemen führen. Versuche, den Konsum von Fruchtsäften und Trockenfrüchten zu reduzieren und konzentriere dich auf den Verzehr von frischem Obst.

Plane deine Mahlzeiten und Snacks

Indem du deine Mahlzeiten und Snacks im Voraus planst, kannst du sicherstellen, dass du immer gesunde, zuckerarme Optionen zur Verfügung hast. Das kann dir dabei helfen, Zuckerjunkie-Gelüste zu vermeiden und dich davon abzuhalten, ungesunde Entscheidungen zu treffen.

Achte hierbei auf proteinreiche Mahlzeiten – Protein macht satt. Was außerdem hilft, sind gute Fette in den Mahlzeiten (Avocado, Olivenöl, Butter aus Weidehaltung, Nüsse, …). Als Snack könntest du ein Stück dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil (> 80%) essen.

Wasser, Wasser, Wasser

Besonders morgens ist es wichtig sich zu hydrieren (z.B. mit etwas Salz, Limette und Wasser). Aber auch den Tag über solltest du viel trinken – am besten strukturiertes Wasser, welches dann auch wirklich zellgängig ist.

Eine Alternative ist Gurkensaft. Der ist vielleicht nicht so lecker, aber den Heißhunger stoppt er.

Häufig hilft es bei Heißhunger auch, einfach sehr viel Wasser zu trinken. Erstens sind diese Mineralien das, was der Körper benötigt, zweitens hast du dann ein Völle-Gefühl und willst nichts mehr snacken.

Salz wird das neue Zucker

Nein hiermit ist nicht gemeint, dass du anstatt 15g Zucker, 15g Salz isst. Allerdings wird Salz heutzutage häufig zu Unrecht verteufelt. Im Gegensatz zu Zucker braucht unser Körper Salz und dessen Mineralien. Häufig sind diese Mineralien auch genau das, was der Körper bei Heißhunger will.

Achte aber unbedingt auf unverarbeitetes Salz (Ur-Salz oder Himalaya-Salz) – kein Speisesalz.

Welche Bitterstoffe gegen Zuckersucht?

Bitterstoffe können dabei helfen, den Heißhunger auf Süßes zu reduzieren. Sie helfen auch dabei, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und die Fettverbrennung anzukurbeln. Lebensmittel, die reich an Bitterstoffen sind, umfassen grünes Blattgemüse, Kräuter wie Rosmarin und Oregano, Zitrusfrüchte und Kaffee.

Bitterstoffe (z.B. in Tropfenform) können auch eine Soforthilfe bei Heißhunger sein.

Kann Hypnose bei Zuckersucht helfen?

Ja, Hypnose kann eine effektive Methode zur Bekämpfung von Zuckersucht sein. Durch Hypnose können negative Denkmuster und Gewohnheiten, die zur Zuckersucht beitragen, aufgelöst und durch positive ersetzt werden.

Was ist mit Süßstoffen?

Viele Menschen greifen zu künstlichen Süßstoffen als Alternative zu Zucker, aber es ist wichtig zu bedenken, dass diese nicht unbedingt gesünder sind. Sie können Heißhunger und Gewichtszunahme auslösen und sind auch mit anderen gesundheitlichen Problemen verbunden. Es ist am besten, sich an natürliche Süßstoffe zu halten, wie z.B. Stevia oder Erythrit.

Allerdings gilt auch hier, dass du – so gut es geht – versuchen solltest von dem süßen Geschmack loszukommen.

Welche Nährstoffe helfen bei Zuckersucht?

Häufig sind es genau diese Nährstoffe, die der Körper eigentlich will, wenn du Lust auf Süßes hast. Füllst du diese Nährstoffe auf, kann es sein, dass dein Körper schon zufrieden ist und der Heißhunger ausbleibt.

• Chrom
• Magnesium (besonders bei Lust auf Schokolade)
• B-Vitamine
• Platin

Wie wirkt sich die Zuckersucht auf meine Kalorienaufnahme aus?

Ein hoher Zuckerkonsum kann zu einer übermäßigen Kalorienaufnahme führen, da zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke oft viele leere Kalorien enthalten. Diese zusätzlichen Kalorien können zur Gewichtszunahme führen und das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme, wie z.B. Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen, erhöhen.

Zuckersucht ist eine Herausforderung, aber sie ist nicht unüberwindbar. Mit Geduld, Disziplin und der richtigen Strategie kannst du deinen Zuckerkonsum reduzieren und ein gesünderes, energiegeladenes Leben führen.

Zusammenfassung

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Bekämpfen der Zuckersucht eine Herausforderung ist, aber durchaus machbar. Hier sind die wichtigsten Punkte, die wir in diesem Artikel behandelt haben:

• Verstehen Sie Ihren Zuckerkonsum: Es ist wichtig zu verstehen, wann und warum Sie nach zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken greifen.
• Führen Sie eine zuckerarme Diät ein: Lesen Sie Lebensmitteletiketten, achten Sie auf versteckten Zucker und essen Sie mehr unverarbeitete Lebensmittel.
• Achten Sie auf Ihren Fruchtzucker-Konsum: Versuchen Sie, den Konsum von Fruchtsäften und Trockenfrüchten zu reduzieren und konzentrieren Sie sich auf den Verzehr von frischem Obst.
• Planen Sie Ihre Mahlzeiten und Snacks: Das hilft Ihnen, immer gesunde, zuckerarme Optionen zur Verfügung zu haben.
• Verwenden Sie Bitterstoffe gegen Zuckersucht: Lebensmittel, die reich an Bitterstoffen sind, können den Heißhunger auf Süßes reduzieren und den Blutzuckerspiegel stabilisieren.
• Hypnose kann bei Zuckersucht helfen: Hypnose kann dazu beitragen, negative Denkmuster und Gewohnheiten, die zur Zuckersucht beitragen, aufzulösen.
• Achten Sie auf Süßstoffe: Künstliche Süßstoffe sind nicht unbedingt eine gesündere Alternative zu Zucker. Es ist besser, natürliche Süßstoffe zu verwenden.
• Übermäßiger Zuckerkonsum kann die Kalorienaufnahme erhöhen: Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke enthalten oft viele leere Kalorien, die zur Gewichtszunahme führen können.

In der Hoffnung, dass dieser Artikel dir hilft, deine Zuckersucht zu bekämpfen und ein gesünderes Leben zu führen, freuen wir uns auf deine Fragen und Kommentare. Denk daran, dass Veränderungen Zeit brauchen und dass jeder Schritt in die richtige Richtung ein Erfolg ist. Bleib dran und gib nicht auf! Deine Gesundheit und dein Wohlbefinden sind es wert.

Quellen:

Ahmed, S. H., Guillem, K., & Vandaele, Y. (2013). Sugar addiction: pushing the drug-sugar analogy to the limit. Current Opinion in Clinical Nutrition & Metabolic Care, 16(4), 434–439.
https://journals.lww.com/co-clinicalnutrition/Abstract/2013/07000/Sugar_addiction___pushing_the_drug_sugar_analogy.11.aspx

DiNicolantonio, J. J., O’Keefe, J. H., & Wilson, W. L. (2018). Sugar addiction: is it real? A narrative review. British Journal of Sports Medicine, 52(14), 910–913.
https://bjsm.bmj.com/content/52/14/910

Schulte, E. M., Avena, N. M., & Gearhardt, A. N. (2015). Which foods may be addictive? The roles of processing, fat content, and glycemic load. PloS one, 10(2), e0117959.
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0117959

Hargrove, J. L. (2011). Does the history of food energy units suggest a solution to „Calorie confusion“?. Nutrition journal, 10(1), 1-9.
https://nutritionj.biomedcentral.com/articles/10.1186/1475-2891-10-42

Malik, V. S., Popkin, B. M., Bray, G. A., Després, J. P., Hu, F. B. (2010). Sugar-sweetened beverages, obesity, type 2 diabetes mellitus, and cardiovascular disease risk. Circulation, 121(11), 1356–1364.
https://www.ahajournals.org/doi/full/10.1161/circulationaha.109.876185

Elfhag, K., & Rössner, S. (2005). Who succeeds in maintaining weight loss? A conceptual review of factors associated with weight loss maintenance and weight regain. Obesity Reviews, 6(1), 67-85.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1467-789X.2005.00170.x

Pepino, M. Y. (2015). Metabolic effects of non-nutritive sweeteners. Physiology & Behavior, 152, 450-455.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0031938415002122

Allerton, T. D., Proctor, D. N., Stephens, J. M., Dugas, T. R., Spielmann, G., & Irving, B. A. (2018). l-Citrulline Supplementation: Impact on Cardiometabolic Health. Nutrients, 10(7), 921.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6073798/

Lesmana, C. B., Tobing, H., & Simanjuntak, T. (2019). Hypnotherapy Is More Effective Than Nicotine Replacement Therapy for Smoking Cessation: Results of a Randomized Controlled Trial. American Journal of Clinical Hypnosis, 61(3), 247-253.
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00029157.2019.1568962

Taylor, A. H., Thompson, T. P., Greaves, C. J., Taylor, R. S., Green, C., Warren, F. C., … & Kandiyali, R. (2017). A pilot randomised trial to assess the methods and procedures for evaluating the clinical effectiveness and cost-effectiveness of Exercise Assisted Reduction then Stop (EARS) among disadvantaged smokers. Health Technology Assessment, 21(4), 1-324.
https://www.journalslibrary.nihr.ac.uk/hta/hta21040#/abstract

Kruseman, M., Leimgruber, A., Zumbach, F., & Golay, A. (2009). Dietary, weight, and psychological changes among patients with obesity, 8 years after gastric bypass. Journal of the American Dietetic Association, 109(4), 634-640.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19328254/